
12 Aug Wachstumsmittel für Wimpern vor dem Aus
In den Drogerien gibt es Wimpernbooster für lange und dichte Wimpern innerhalb von wenigen Wochen. Ein Wimpernserum wird täglich am Kranz aufgetragen. In einigen lokalen Drogerien wurden die besonderen Wachstumsmittel bereits aus den Regalen entfernt. Die Kundschaft besorgt sich die Artikel nun aus dem Internet —, ohne zu wissen zu welchen Nebenwirkungen dies führen kann.
Wimpernserum mit Hormonen
Das Serum für Wimpern wurde durch einen Zufall aus der Medizin entdeckt. Ursprünglich waren Augentropfen mit einem Hormon angereichert, wodurch Glaukom behandelt werden soll. Die Patienten waren nämlich begeistert davon, dass sich die Wimpern dunkel gefärbt haben und dichter und länger wurden.
Nach aussetzen der Behandlung wollten die Patienten unbedingt wieder dieses Medikament haben. So geschah es, dass 2008 das erste Serum auf den Markt kam. Allerdings noch nicht mit dem Wissen, dass es zu Jucken, vorübergehenden Sehstörungen und Bindehautentzündung kommen kann.
Experten fordern ein kategorisches Verbot
Die Kosmetik-Kommission des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hat empfohlen, dass Prostaglandin-Analoga in Kosmetik-Produkten verboten werden sollen. Insbesondere auch wegen den enormen Nebenwirkungen. Das Problem ist jedoch, dass Hinweise zu Nebenwirkungen eben bei Kosmetika keine Pflicht sind.
Eine rechtliche Grauzone
Die Nutzung von Prostaglandin-Analoga ist auch rechtlich ein Problem. Hierbei handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Medizin, welcher an sich nicht in Kosmetika verboten ist, allerdings darf der Wirkstoff keinen therapeutischen Nutzen oder medizinische Wirkung haben — sonst gilt das Produkt in Deutschland als Arzneimittel und unterliegt somit der Zulassungspflicht.
In anderen Ländern wie zum Beispiel in den USA wurde das Wimpernserum Latisse als Arzneiprodukt eingestuft. Es wird jetzt verschrieben zur Behandlung von Wimpernwachstumsstörungen. Innerhalb der EU gibt es keine gesonderten Regeln. Somit befindet sich der Booster für Wimpern in einer Grauzone.
Falsche Deklaration von Prostaglandin-Analoga
Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt aus Karlsruhe hat Online-Produkte getestet. Hierbei kam zu Vorschein, dass 7 von 17 Produkte Prostaglandin-Analoga beinhaltet haben. Allerdings sogar mit einer dreimal höheren Konzentration als die Arzneimittel. Bei knapp einem Drittel der getesteten Produkte waren die Produkte entweder falsch oder gar nicht gekennzeichnet.
Hierzu muss gesagt werden, dass unbedingt die Finger von einem Wimpernserum gelassen werden sollte, wenn es beim Kauf kaum Details über die Inhaltsstoffe gibt. Wechseln Sie auf jeden Fall anschließend zu einem seriösen Händler.
Die Alternativen mit natürlichen Inhaltsstoffen
Ein aktueller Wimpernserum Test zeigt, dass Mittel mit natürlichen Inhaltsstoffen genauso effektiv sind. Der Vorteil ist lediglich, dass die Nebenwirkungen wegfallen und keine Substanzen aus der Medizin verwendet werden. Insbesondere am Auge sollte jeder vorsichtig sein, welche Mittel verwendet werden. Das Auge kann empfindlich geschädigt werden, wodurch vielleicht sogar eine Operation unausweichlich wird.
Bei Mittel mit natürlichen Inhaltsstoffen tritt eine Wirkung in der Regel nach etwa sechs bis zehn Wochen ein. Es kommt dadurch zu etwa 50 Prozent längeren Wimpern und deutlich stärkeren und dunkleren Wimpern.
Die richtige Anwendung
Bevor das Serum angewendet werden kann, sollten die Augen unbedingt gereinigt werden. Wenn beispielsweise Wimperntusche oder Mascara sich weiterhin am Auge befinden, dann kann die Wirksamkeit gehindert werden, weil die Inhaltsstoffe nicht bis zur Wurzel greifen können.
Das Serum wird anschließend behutsam aufgetragen. In der Regel reichen 3 ml, allerdings gibt es auch Produkte die sogar 5 ml empfehlen. Jedoch zählt auch hier das Motto „weniger ist mehr“. Eine leichte und dünne Schicht ist bereits ausreichend.
Die meisten Frauen tragen das Serum am Abend auf, damit es über Nacht einwirken kann. Laut den Herstellern, sollte man sich circa zwei Stunden nach dem Auftragen nicht schminken. Vergessen Sie dabei nicht, dass das Mittel nicht nur am oberen Wimpernkranz aufgetragen wird, sondern auch beim unteren.
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